IMPRESSUM
Copyright © 2016 by Günter Oppitz, Wien
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RÄTSELHAFTE, SCHWER VERSTÄNDLICHE BZW. UNKLARE BERUFSBEZEICHNUNGEN
IN DEN TAUFBÜCHERN DER WIENER PFARRE ST. FLORIAN (MATZLEINSDORF)
ZWISCHEN 1783 UND 1900
Anlass und Hintergrund für diesen Artikel
Der Hintergrund für die Zusammenstellung und Erklärung der Berufsbezeichnungen war die Erstellung des Taufindex für diese Pfarre im Zeitraum von 1783-1900 für Genteam.
Dabei wurde mir bewusst, dass ich von vielen Berufsbezeichnungen der Kindesväter keine klaren Vorstellungen hatte.
In den vorhandenen umfangreichen Lexika etc. habe ich zwar einige Erklärungen gefunden, viele Begriffe konnte ich jedoch nur durch andere Hilfsmittel klären.
Diese Untersuchung ist noch nicht völlig abgeschlossen; es ist geplant, Ergänzungen und allfällige Korrekturen in Form von Updates vorzunehmen.
Abgrenzung der Untersuchung
Mein Artikel soll keineswegs eine Konkurrenz für irgendwelche Berufe-Lexika, Berufe-Listen etc. sein, sondern kann nur eine Zusammenstellung und Ergänzung unter einem besonderen Blickwinkel sein.
Ich habe mich auf eine ganz bestimmte Quelle (Taufbücher), einen ganz bestimmten Zeitraum (1783 bis 1900) und eine ganz bestimmte Region (Pfarrgebiet Wien 5., St. Florian / Matzleinsdorf) beschränkt. Matzleinsdorf war ursprünglich eine Wiener Vorstadt und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach Wien (1850: 4. Bezirk, Wieden; 1861: 5. Bezirk, Margareten) eingemeindet.
Außerdem habe ich nur jene Berufsbezeichnungen in meine Tabelle aufgenommen, die mir aus irgendeinem Grund erklärungsbedürftig erschienen sind (siehe unten: Die Auswahl der Begriffe).
Zielpublikum
Natürlich richtet sich meine Sammlung an alle, die nach der Erklärung für eine bestimmte Berufsbezeichnung suchen, die ihnen zufällig bei der Ahnenforschung begegnet ist.
Sie ist allerdings auch für jene gedacht, die viel mit dem Lesen alter Kirchenbücher zu tun haben, wie zum Beispiel Ersteller von Indizes. Manchmal ist es ja schon hilfreich zu wissen, dass es eine bestimmte Berufsbezeichnung tatsächlich gibt. Nicht immer liefert die Google-Suche ein verlässliches Ergebnis, da manche Wörter in alten Schriften falsch wiedergegeben werden können.
Und schließlich soll meine Liste auch für jene eine Basis sein, die sich intensiver mit (alten) Berufen beschäftigen und meine Ergebnisse weiterverwenden wollen.
Ziel der Untersuchung
Meine Erklärungen sollten eine (ungefähre) Vorstellung davon vermitteln, welchen Tätigkeiten jene Kindesväter in Matzleinsdorf nachgegangen sind, deren Berufsbezeichnungen rätselhaft klingen oder aus anderen Gründen wenig aufschlussreich sind.
Es war mir aber auch ein Anliegen zu dokumentieren, auf welche Weise bzw. mit welchen Hilfsmitteln ich zu meinen Ergebnissen gekommen bin.
Umfang der Arbeit bzw. Anzahl der fraglichen Berufsbezeichnungen
Ich war selbst überrascht, dass schließlich ca. 500 Begriffe zu klären waren. Für etwa die Hälfte der aufgelisteten Berufsbezeichnungen, also für ca. 250 Begriffe, gab es bereits Eintragungen oder Hinweise im WB von Reinhard Riepl und/oder im Wiener Berufe-Lexikon (online, Stand Juni 2016) von Familia Austria , auf die ich mich berufen habe: Viele dieser Angaben (ca. 200 Einträge von Riepl, ca. 115 Einträge von Familia Austria, einige Überschneidungen) habe ich (natürlich mit Verweis auf diese Sammlungen) übernommen. Mit welchen Hilfen man zu den konkreten Definitionen und Aussagen gekommen ist, konnte ich nicht feststellen, und diesbezügliche Angaben sind bei einem Wörterbuch ja wohl auch kaum zu erwarten.
Bei den übrigen ca. 250 Berufen, die in diesen beiden Lexika nicht zu finden waren, habe ich versucht, nicht nur die Bedeutung zu klären, sondern auch anzudeuten, wie ich zu meiner Definition gekommen bin – durch Angabe von Lexika und vielen anderen Büchern (z. T. nur kleine Ausschnitte online), Artikeln, Beiträgen im Internet usw.
Manchmal habe ich die Tätigkeiten aus irgendwelchen kleinen Textstellen erschließen können, vielleicht die Bestätigung einer Vermutung durch einen bestimmten Satz bekommen, manchmal habe ich versuchen müssen, die beruflichen Aufgabenbereiche von heute gebräuchlichen Berufsbezeichnungen abzuleiten.
Bei wenigen Berufen habe ich keine Quellen gefunden, die eine sichere Interpretation ermöglicht hätten – hier habe ich auch durch entsprechende Zusätze wie „vermutlich“ zu erkennen gegeben, dass ich andere Erklärungen für möglich halte.
Es gibt auch einige wenige Begriffe, die ich als „ungeklärt“ angeben muss, weil dafür keine plausible Erklärung zu finden war. Im Sinne der Ehrlichkeit und der Transparenz habe ich sie trotzdem in meine Liste aufgenommen.
Die Auswahl der Begriffe
Dabei habe ich vier Aspekte besonders berücksichtigt:
1) Die meisten Menschen, die auf unklare alte Berufsbezeichnungen stoßen, werden wohl nicht mit der Lebenswelt des 19. Jhs.
vertraut sein. Dazu muss ich auch mich selbst zählen. Daher habe ich recherchiert und wollte danach vermitteln, welche vergessenen, unverstandenen oder unbekannten Tätigkeiten und Objekte hinter bestimmten Berufsbezeichnungen stehen.
2) Es ist auch zu berücksichtigen, dass sich ja nicht nur ältere Menschen mit der Ahnenforschung beschäftigen. Ihnen sind bestimmte Begriffe wahrscheinlich noch bekannt, z. B. Fragner. Aber in der Lebenswelt der Jüngeren haben diese Bezeichnungen wahrscheinlich nie eine Rolle gespielt.
3) Meine Sammlung sollte aber auch eine Hilfe für diejenigen sein, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die natürlich umso größere Probleme haben, den Sinn von heute nicht mehr üblichen Berufsbezeichnungen zu erfassen.
4) Bei manchen Begriffen hat man vielleicht eine Vermutung bzw. scheint es naheliegend, welche Tätigkeiten bzw. Aufgaben dahinterstehen. Ich habe versucht, die kleinen Unsicherkeiten zu beseitigen oder eventuell auch kleine Irrtümer aufzuzeigen (z. B. Montierungslieferant, Milchmeier).
Welche Berufsbezeichnungen habe ich als erklärungsbedürftig angesehen?
Die Tabelle
In der ersten Spalte stehen – alphabetisch geordnet – die ca. 500 Berufsbezeichnungen.
Die Erklärungen in der zweiten Spalte beziehen sich manchmal nicht auf den Beruf bzw. den Berufstätigen selbst, sondern z. B. auf das Objekt, das er herstellt oder mit dem er zu tun hat, da möglicherweise schon dadurch die Berufsbezeichnung klar wird. Fallweise habe ich auch mehrere unterschiedliche Deutungen wiedergegeben, ohne mich für eine bestimmte Variante zu entscheiden, weil ich mir nicht anmaßen möchte, plausibel klingende Definitionen zu bewerten oder abzuwerten bzw. zu entscheiden, welcher Lösungsvorschlag für den Bewohner von Matzleinsdorf, der ja auch aus anderen Ländern zugewandert sein konnte, zutreffend ist.
In der dritten Spalte habe ich jene Hilfen angegeben, die mir bei der Deutung geholfen haben und die im „Literatur- und Quellenverzeichnis" im Anschluss an die Tabelle ausführlicher aufgelistet werden. Die Nummerierungen ordnen die Erklärungen in der 2. Spalte den entsprechenden Quellen in der 3. Spalte zu.
Die vierte Spalte enthält die Angabe, in welchem Taufbuch von St. Florian ich diesen Begriff gefunden habe (normalerweise handelt es sich um das früheste Vorkommen). Die Buchnummern stehen natürlich in Beziehung zu bestimmten Jahreszahlen. Damit eine ungefähre zeitliche Einordnung rasch möglich ist, ohne bei Matricula nachzusehen, gebe ich hier einige Daten an:
Taufbuch 01 = 1783-84, Taufbuch 07 = 1799-1802, Taufbuch 15 = 1820-23, Taufbuch 23 = 1840-42,
Taufbuch 31 = 1860-61, Taufbuch 42 = 1880, Taufbuch 62a und b = 1900
Die Nummer des Taufbuchs ist für mich natürlich eine große Hilfe, wenn ich eine bestimmte Originaleintragung im Taufbuch suche, weil ich die dazu nötigen Daten rasch in der Excel-Liste finde, die dem Taufbuch entspricht.
Literatur- und Quellenverzeichnis
Im Anschluss an die Tabelle habe ich möglichst vollständig, genau und mit gebührender Ausführlichkeit jene Werke genannt, die ich in der 3. Spalte nur kurz anführen konnte, die aber entscheidend geholfen haben, die Berufe zu erklären:
1) auf Berufe bezogene bzw. genealogische Lexika und Sammlungen - nach den Stichworten alphabetisch geordnet
2) Wörterbücher, Lexika und andere allgemeine Nachschlagewerke und Online-Hilfen - nach den Stichworten alphabetisch geordnet
3) ausführliche bibliografische Angaben bzw. Nachweise der Quellen zu den einzelnen Berufen - in derselben Reihenfolge wie in der alphabetischen Berufe-Liste der Tabelle
Bitte um Korrekturen und Ergänzungen
Falls jemand zu bestimmten Berufen hilfreiche Informationen hat und mir diese mitteilen möchte, bin ich ihm natürlich sehr dankbar. Ich könnte fallweise Updates machen, die ich am Ende meines Artikels – mit Nennung des Informanten – vermerken würde.
BERUFSBEZEICHNUNG ERKLÄRUNG QUELLE TAUFBUCH-NR.
Abfasser |
Einkäufer, Zwischenhändler, früher: „Vorkäuf(l)er“ |
38 |
|
Accis- und Aufschlagskollektant |
1) Steuereinnehmer, auch "Accisor" 2) Accis bzw. Akzise: indirekte Steuer, in der Regel Verbrauchssteuer bzw. Binnenzoll |
1) Riepl 17 |
02 |
Adjunkt |
Adjunkt = Beigeordneter, Beisitzer, Gehilfe |
Riepl 20 |
27 |
Agent (Kohlenagent, Bieragent, Polizeiagent) |
Agent: 1) ein jeder, der eines anderen, besonders eines Höheren, Privat-Geschäfte an einem Orte besorgt; der Geschäftsträger 2) in Österreich (und Wien) ab 1833 ein Rechtskundiger, der unter bestimmten Bedingungen ein Auskunftsbüro, eine Geschäftskanzlei (beispielsweise für Notariatsgeschäfte) und dergleichen betrieb. Nach besonderer Prüfung durfte er Parteien vor Militärgerichten vertreten (Militäragent). 3) Geschäftsvermittler, Handelsvertreter (auch "Reisender") |
1) Adelung 3) Duden/ Bedeutungs-WB |
34 |
Akkordant, Accordant |
Subunternehmer, der die Akkordarbeiter ausbezahlte und die fertige Ware vom Auftraggeber bezahlt bekam |
Riepl 24 |
34 |
Aktuar |
Schreiber, Gerichtsangestellter, Nebenbeamter |
Riepl 24 |
17 |
Akzessist |
1) Anwärter, Bewerber für den Gerichts- und Verwaltungsdienst 2) junger Rechtsgelehrter in der Praxis bei Gericht |
1) Riepl 24 2) WBL-Fam. Austria |
11 |
Amtmann |
Polizeidiener, Gerichtsdiener, unterstes Glied der Exekutive |
Riepl 28 |
09 |
Amtstrabant |
Amtsdiener |
Riepl 29 |
33 |
Appreteur |
Zurichter von Textilien, z. B. durch Walken, Bleichen, Wasserdampf |
02 |
|
Arganddochterzeuger |
Erzeuger eines speziellen runden Baumwolldochts, der bei den ca. 1783 erfundenen Öllampen des in Frankreich lebenden Schweizers Argand verwendet wurde |
32 |
|
Armenvater |
1) Vorsteher des Armenhauses... 2) Mitglied der Armenpflege und als solcher Besorger einer Armenfamilie 3) Aufseher, Hausmeister im Armenhaus |
1)2) Dt. Rechts-WB: Armenvater 3) Riepl 38 |
10 |
Arsenalschreiber |
1) Schreiber in einem Arsenal bzw. einem Zeughaus; 2) Der Zeugschreiber war dem Zeugmeister, einem Aufseher über die Kriegsgerätschaften im Feld bzw. im Zeughaus, unterstellt. |
33 |
|
Aschensammler |
Man sammelte Asche für die Herstellung von Pottasche, die wiederum für die Herstellung von Seife (Schmierseife) und von Glas verwendet wurde |
20 |
|
Aschenträger |
auch „Aschenmänner“ genannt; sammelten die Asche in einem bestimmten Rayon in Butten; Verkauf u.a. an Seifensieder und Leinwandbleicher (vgl. Aschenmann in Raimunds „Der Bauer als Millionär“) |
02 |
|
Assekuranzbeamter |
Versicherungsbeamter |
ÖWB |
38 |
Auflader |
Helfer beim Auf- und Abladen von Waren, manchmal auch Spediteur, im Taufbuch 17 wird auch der Begriff "Warenauflader" verwendet |
Riepl 41,
|
04 |
Aufleger |
wie "Auflader" |
Riepl 42 |
09 |
Aufschlagsbeschauer |
Kontrollor für die indirekte Steuer auf Natural-Waren |
Riepl 42 und 57 |
07 |
Aufschlagskollektant |
Steuereinnehmer (eigentlich: "Aufschlagskollektor") |
Riepl 232 |
02 |
Ausgedinger |
auch „Ausnehmer“; der Ausgedinger hatte seinen Hof/sein Haus an den Anerben übergeben und musste von diesem versorgt werden |
Riepl 44 |
54 |
Auskocher |
Koch in einer reinen Speisenwirtschaft |
Riepl 44 |
33 |
Äußerer Rat |
Kontrolle der Einhaltung der Lebensmittelvorschriften in Städten, Aufstieg in den inneren Rat (= Senatoren) möglich |
Riepl 333 |
13 |
Aviseur der Westbahn |
Avis: Nachricht, Anzeige, Mitteilung an den Empfänger über die Ankunft einer Sendung; vermutlich: Bahnangestellter, der die Aufgabe hatte, die Empfänger vom Eintreffen zugesandter Waren zu benachrichtigen |
Kienle, Fremdwörter-Lexikon |
43 |
Bachofenmacher |
Hersteller von Backöfen, eventuell von Backhäusern |
04 |
|
Balbierer |
Bartscherer, Barbier, Herrenfriseur |
Riepl 47, vgl. WBL-Fam. Austria |
15 |
Bankalbeschauer |
1) Bankalbeamter: Zollbeamter 2) Bankaleinnehmer: Steuerbeamter; daher bedeutet Bankalbeschauer: Steuer- oder Zollkontrollor |
11 |
|
Batschenmacher |
vermutlich Hersteller von Hausschuhen (in Österr. ugs. „Patschen“) |
ÖWB |
23 |
Baumwollfaktor |
Verwalter, Geschäftsführer in einem Unternehmen, in dem Baumwolle hergestellt wurde, oder aber Baumwollagent, der für den Handel zuständig war |
Vgl. Riepl 128: Faktor |
01 |
Baumwollschlager |
Sie reinigten und kämmten die Wolle, bevor sie durch die Weber weiterverarbeitung |
Riepl 446 |
05 |
Bauschreiber |
Rechnungsführer bei Bauten |
Riepl 51 |
45 |
Bedienter |
Dienstbote |
WBL-Fam. Austria |
13 |
Beigelböck |
Bäcker, der auf Bagel/Beigel (und ähnliche Backwaren) spezialisiert ist |
09 |
|
Beinsieder |
auch Knochensieder, Leimsieder: Auskochen von Knochen für die Herstellung von Leim |
23 |
|
Berlinerblau-Fabrikant |
Hersteller von Berliner Blau (v. a. für Aquarell-, Öl- und Druckfarben) |
06 |
|
Beschauer |
amtlicher Kontrollor |
Riepl 57 |
12a |
Bestandwirt |
Pächter eines Gemeindewirtshauses |
Riepl 59, vgl. auch WBL-Fam.Austria |
11 |
Bernsteindrechsler |
1) Die Bernsteindreher beschäftigen sich mit der Anfertigung von Perlen, Ketten, Armbändern, Amuletten, Reliefs, Figuren und Mundstücken für Tabakspfeifen, in der Vergangenheit sogar mit der von Vergrößerungsgläsern, Brillen und Prismen aus Bernstein (Agtstein, Amber). Sie arbeiteten auch als Paternostermacher. 2) spezielle Sparte des Drechslerberufes für die Bearbeitung und Formgebung von Bernsteinen |
40 |
|
Bernsteindreher |
wie Bernsteindrechsler |
|
47 |
Betenmacher |
Rosenkranzmacher bzw. Glasperlenmacher; oft war er auch Knöpfmacher |
Riepl 304 (Patterlmacher), vgl. auch WBL-Fam.Austria |
24 |
Bettenmacher |
1) Hersteller von Betten, auch Painriegler genannt; 2) manchmal andere Bezeichnung für Betenmacher |
2) Riepl 60 |
02 |
Bierabtrager |
1) Männer, die schwere Fässer von den Brauerei-Fahrzeugen abladen mussten 2) Hilfskraft des Bierführers |
2) WBL-Fam.Austria |
02 |
Bierauftrager |
ev. Kellner, die für die Bierkrüge zuständig waren |
06 |
|
Bierversilberer |
1) Bierverkäufer 2) Der Name Bierversilberer stammt vom Beruf des Bierverkaufens in der Region (versilbern = verkaufen). |
1) WBL-Fam.Austria |
20 |
Bindelmacher |
Gürtelmacher |
05 |
|
Blattbinder, siehe auch Stahlblattbinder |
Blätterbinder: Hersteller von Blättern für Webstühle |
WBL-Fam.Austria |
12a |
Bombardeur, Pombardeur |
1) event. Bombardeur: Artillerist, Kanonier oder Büchsenmacher 2) event. Bombardier: Schütze an der Bombarde (Pulvergeschütz) |
1) Riepl 65 bombardarius 2) WBL-Fam.Austria |
25 |
Bördlmacher |
Hersteller von verzierten, bestickten Silberborten als Stirnband |
Riepl 66 |
16 |
Brayer |
vermutlich Brauer (bzw. Bräuer) |
|
11 |
Brennknecht |
Knecht oder Gehilfe des Brennmeisters in einer Schmelzhütte oder des Branntweinbrenners |
Adelung |
14 |
Brennmeister |
Aufsichtsperson in einer Brennerei; wichtiger Beruf für die Herstellung von Ziegeln in den Ziegelöfen |
Grimm WB |
07 |
Bretschneider |
1)wahrscheinlich „Brettschneider“; sie zersägten zu zweit Baumstämme, die meist über eine Grube gelegt wurden 2) Bretschneider oder Tafelschneider hieß aber auch derGeselle, der nach dem Tod eines Meisters dessen Stelle in der Werkstätte vertrat; weil er an dessen Stelle Kleider auf der Tafel zuschnitt. |
1) Riepl 70, auch Adelung 2) Adelung |
21 |
Brodsitzer, Brotsitzer |
1) Brotverkäufer 2) event. auch: Beaufsichtiger der Kundengeschäfte im Brothaus 3)jemand, der das Brot von den Bäckern übernahm und es mit Gewinn an die einzelnen Kunden verkaufte |
1) WBL-Fam.Austria 2) Riepl 71 3) Grimm WB |
01 |
Bronzearbeiter |
Arbeiter, die mit Aluminiumbronze oder Echter Bronze (einer Kupfer-Zinn-Legierung) arbeiten; Bronzeguss von Glocken, Geschützen, Metallspiegeln, Münzen, Medaillen und Maschinenteilen bzw. Verwendung für den Kunstguss |
Meyers Gr. Konv.-lex. online |
23 |
Bruderschaftsansager |
1) Sie hatten die Aufgabe, Geldbeträge für die Bruderschaft einzukassieren und Aufzeichnungen darüber zu führen; sie hatten auch Boten- und Verkünddienste zu leisten 2) verantwortlicher Mitarbeiter einer Bruderschaft |
2) WBL-Fam.Austria |
01 |
Brunnknecht |
Hilfskraft des Brunnenmeisters (Hersteller und Beaufsichtiger von öffentlichen Brunnen und Wasserleitungen) |
WBL-Fam.Austria |
02 |
Büchsenschäfter |
1) Handwerker, der die Schäfte für Gewehre, Armbrustwaffen und Pistolen herstellte 2) Er übernahm die vom Büchsenmacher gefertigten und mit Feuer-schlössern versehenen Gewehr- und Pistolenläufe und fertigte dazu die passenden Schäfte an, die oft mit Gold, Silber oder anderen edlen Materialien verziert wurden. |
1) Riepl 73, 2) WBL-Fam.Austria |
02 |
Canditen-Fabriksarbeiter |
Kanditen: kandierten Früchten daher: Canditen-Fabriktsarbeiter = Arbeiter in der Fabrikation von Kanditen |
Meyers Gr. Konv.-lex. online |
33 |
Chemigraf |
ausgestorbener Beruf aus dem grafischen Gewerbe; er stellte mit Hilfe von chemischen Verfahren aus Zink-, Kupfer- oder Magnesiumplatten Druckstöcke her |
61b |
|
chyrurgischer Gehilfe |
Nach einer Lehrzeit von (höchstens) drei Jahren war man Geselle und konnte von einem Wundarzt („Chirurg“) als Gehilfe aufgenommen werden. |
34 |
|
chirurgisches Subjekt |
wie chyrurgischer Gehilfe |
|
16 |
Chromolithograf |
Drucker mit dem Verfahren des Farbsteindrucks |
60a |
|
Ciseleur, Ziseleur |
schlug Figuren in Gold-, Silber-, Kupfer- oder Messingblech, stach Negativformen in die Pressformen aus Gusseisen |
Riepl 454 |
42 |
Comfortable Inhaber |
Comfortable (engl., spr. kómmfortebl): in Wien Benennung der Einspänner |
Meyers Gr. Konv.-lex. online |
44 |
Commis ,Kommis |
1) Gehilfe, Handlungsgehilfe 2) veraltetes Wort für Handelsangestellter |
1) Riepl 232, WBL-Fam.Austria 2) ÖWB |
20 |
Com(p)toirdiener |
Diener in der Amtsstube, Schreibstube, Geschäftsstelle |
Riepl 234 |
13 |
Cotton-, Cattundrucker Kottondrucker, Katondrucker |
1) K. trugen mit Druckmodeln farbige Muster auf glatte, leinwandähnliche Baumwollstoffe auf 2) Baumwolldrucker 3) Cotton: Baumwolle, Baumwollenzeug |
1) Riepl 223 2) WBL-Fam.Austria 3) Meyers Gr. Konv.-lex. online |
05 |
Dachtschneider |
Lichterdochtschneider: Hersteller von Dochten für Wachslichter |
WBL-Fam.Austria |
02 |
Dampfheizer |
Ab etwa 1870 bis in die 1990er Jahre wurden Reisezug-wagen häufig mittels Dampf beheizt, der entweder von der Lokomotive oder mit separaten Heizwagen bereitgestellt wurde. Der Dampfheizer war also vermutlich ein Heizer in einem solchen Zug (Taufbuch 36 = 1870-71) |
36 |
|
Deckenmacher |
1) D. stellten Decken, Loden, auch Regenmäntel, manchmal auch Teppiche her 2) Verfertiger von Matten und Decken (= Deckenflechter) 3) Buchbinder (verbindet Buchblock mit Buchdecken) |
1) Riepl 96 2) Grimm WB 3) WBL-Fam.Austria |
20 |
Depeschenträger |
1) Laufbursche, Gehilfe in der Eilzustellung 2) Kuriere, die wichtige Schriftstücke rasch zustellten |
2) Meyers Gr. Konv.-lex. online |
36 |
Dessin-Kartenschlager |
Beschäftigter in den Entwurfsabteilungen von Baumwoll- und Seidenwebereien: War das Stoffmuster (Dessin) entworfen, wurde ein stark vergrößertes Tupfenbild (Patrone) hergestellt, und der Liseur („Kartenschläger“) fertigte danach die Lochkarten an, die zum Steuern der Jacquardmaschine gebraucht wurden. |
27 |
|
Dienstknecht |
Dienstbote |
Riepl 101 |
37 |
Dinntuchmacher |
1) Dünntuch: dünnes Leichentuch 2) Erzeuger von dünnem Tuch 3) Dünntuch: Schleierleinwand, auch der Schleier selbst |
2) WBL-Fam.Austria 3) Grimm WB |
03 |
Disponent (Fabriksdisponent) |
Handlungsvorsteher, Prokurist |
Riepl 103 |
46 |
Diurnist |
1) rangniedriger Kanzleibeamter, z. B. Sekretär oder Hilfsschreiber, nur mit Tagegeld entlohnt 2) Amtsschreiber, auf Taggeldbasis beschäftigter Verwaltungsbeamter |
1) Riepl 103 2) WBL-Fam.Austria |
20 |
Drahtzieher |
Hersteller von Drähten und Kabeln aus Metallen (z. B. Eisen und Kupfer) |
Wikipedia: Drahtzieher , WBL-Fam.Austria |
03 |
Einleger (in der Staatsdruckerei) |
Packer, die große Lastwagen beluden |
Riepl 115 |
31 |
Einnehmer bei der Linie, s. auch Linieneinnehmer |
1) Einnehmer: Steuereinnehmer, Finanzbeamter 2) Bei den Linienämtern am Linienwall (etwa dem Verlauf des heutigen Gürtels entsprechend) wurde ab 1829 auf bestimmte Waren, die zum Verkauf in die Stadt gebracht wurden, die in diesem Jahr geschaffene Verzehrungs-steuer eingehoben. |
1) Riepl 115 |
09 |
Einspänner |
1) Reiter mit einem Pferd, z. B. bewaffneter Bote 2) Fuhrknecht mit einem Pferd 3) Fahrer eines einspännigen Pferdefuhrwerks |
1) 2) Riepl 115/116 3) WBL-Fam.Austria |
29 |
Eisendreher |
heute: Zerspanungsmechaniker oder –techniker; fertigen mit Drehen, Fräsen oder Schleifen Präzisions-Bauteile aus Eisen an |
32 |
|
Elfenbeinschneider |
Elfenbeinschnitzer fertigten Hirschfängergriffe, Gewährschäfte usw. aus Elfenbein |
Riepl 117 |
21 |
englischer Spinner |
Englische Spinner waren den österreichischen und deutschen Spinnern klar überlegen: „durch größere Fertigkeit, bessere Maschinen und regelmäßigere Elementarkraft“, sie waren wesentlich schneller und produzierten die bessere Ware |
13 |
|
Englischwaren - Plattierer |
1) Als „Englisch-Waaren“ bezeichnete man vor allem „Strümpfe, Tücher und andere wüllene Zeuge, welche die Engelländer besonders gut und fein fabriciren“. 2) „Englische Waaren = Englische Zeuge“: hauptsächlich allerlei halbseidene und wollene, aber auch ganzseidene Waren, die in England hergestellt werden, die aber auch in Deutschland gut nachgemacht werden; Qualitätsmerkmal: besondere Dauerhaftigkeit 3) Offenbar war aber England auch im Bereich von Waren aus Metall oder ähnlichen Materialien ein großes Vorbild für andere europäische Länder. "Plattierer" siehe dort |
19 |
|
Erdgeschirrhändler |
1) Irdengut ist ein Sammelbegriff für eine Klasse keramischer Werkstoffe 2) irdenes Geschirr = Tongeschirr |
2) ÖWB |
36 |
Essigsieder |
Hersteller von Essig aus Hefeabfällen und sauer gewordenem Bier aus Brauereien |
Riepl 185, vgl. auch WBL-Fam.Austria |
14 |
Etuimacher |
Erzeuger von kleinen, flachen Behältern, meist aus festerem Material, zum Mitführen, Aufbewahren von etwas |
Duden/Bedeutungs-WB |
36 |
Etuitischler |
Erzeuger von kleinen Behältern aus Holz, Sonderform des Kunsttischlers |
36 |
|
Expedient |
Versandleiter, Abfertigungsbeamter, eventuell auch Austräger |
Riepl 125 |
33 |
Expeditor |
1) Gehilfe, aber auch Verwalter bzw. Expedient 2) Zeitungsexpeditor = Zeitungsausträger |
1) Riepl 125 2) WBL-Fam.Austria |
31 |
Expreß |
Eilbote |
Riepl 125 |
31 |
Faktor |
1) Verwalter, Geschäftsführer 2) Werkmeister 3) eine Art Buchhalter |
1) Riepl 128 2) WBL-Fam.Austria 3) Gruenebaum 197 |
08 |
Fasszieher, Vaszieher |
1) Fasszieher transportierten die Fässer (mit den verschiedensten Inhalten) 2) Markthelfer zum Verladen von Fässern, manchmal auch Bezeichnung für den Fassbinder |
1) Riepl 131 2) WBL-Fam.Austria |
06 |
Feilenhauer, Feilhauer |
1) Handwerker, der neue Feilen herstellt und alte wiederaufbereitet 2) Feilenhersteller |
2) WBL-Fam.Austria |
06 |
Feldscherer |
1) Der Feldscher, auch Feldscherer, war die unterste Stufe des früheren Militärarztes und arbeitete als sogenannter Handwerksarzt beim Heer. Er war kaum bzw. schlecht ausgebildet. 2) Es handelte sich um Chirurgengesellen bzw. Lehrlinge, die dem Heer zugeteilt und für die wundärztliche Versorgung zuständig waren. |
2) Palla, Verschwundene Arbeit |
03 |
Feuerknecht |
1) Knecht, der das Feuer entzünden und unterhalten musste 2) Feuerbursch: für das Feuer zuständige Hilfskraft (z. B. beim Kaffeerösten) 3) möglicherweise gleichbedeutend mit Stuckknecht, s. dort |
1) Riepl 135 2) WBL-Fam.Austria |
08 |
Feuerwächter |
Ein Wächter, welcher zur Nachtzeit die Gassen oder ein Gebäude bewachte, um Feuersbrünste zu verhüten |
Adelung |
34 |
Feuerwerker |
Seit dem Anfang des 18. Jh. ist "Feuerwerker" entweder lediglich die Bezeichnung einer höheren Unteroffiziers-charge der Artillerie, oder er ist Angehöriger eines besonders mit der Anfertigung und dem Gebrauch der Schießpulver- und Sprengstoffanwendungen befassten Personenkreises. |
15 |
|
Filatorist |
1) lat. filator, lanae filator: Weber, Spinner 2) Seidenzwirnmühlen, auch Luccheser Filatorium genannt, dienten zum Verzwirnen von Haspelseide. Die Zwirnmühlen wurden durch e. Wasserrad, Göpel, manch-mal wohl auch Treträder oder Handkurbeln angetrieben. Filatorist: vermutlich Spinner an einer Seidenzwirnmühle |
18 |
|
Filialfleischhauer |
vermutlich: Fleischhauer in der Filiale eines Geschäfts oder einer Kette |
|
15 |
Fiskal |
Strafkläger, Staatsanwalt |
Riepl 137 |
06 |
Flaschner |
1) Hersteller von Feld- und Pulverflaschen und anderen Gefäßen aus Metall 2) Spengler (Flaschner stellten ursprünglich Flaschen und andere Geräte aus Metall her) |
2) WBL-Fam.Austria |
04 |
Fleischausschrot(t)er |
ausschroten = ausschlachten: einem geschlachteten Tier die Eingeweide herausnehmen und es zum Verkauf in Einzelteile zerlegen |
ÖWB, Duden/Bedeutungs-WB |
21 |
Flinderl-Schlager, Flinselschlager |
1) Hersteller von Flitterplättchen (Pailletten, früher auch Flinserln) 2) Schmuckhersteller (Flinserl = leichter Metallschmuck, Flitter) 3) Hersteller von runden, haardünnen Metallplättchen, mit denen die Hauben und Gewänder benäht wurden |
2) WBL-Fam.Austria 3) Gruenebaum 192 |
06 |
Florkrauser |
1) Flormacher: Vlieserzeuger (Weber) 2) kreppen: krausen, z.B. Flor kreppen, kraus machen 3) jemand, der den fertigen seidenen Flor zum Kräuseln der Oberfläche ins heiße Wasser legt |
1) WBL-Fam.Austria 2) Grimm WB |
04 |
Former |
Hersteller von Gussformen, v.a. für Geschütze und Glocken |
Riepl 141 |
33 |
Formstecher |
1) Hersteller von hölzernen Druckstöcken für das Bedrucken von Textilien oder von Modeln für Töpfer und Lebzelter, vgl. auch Modelstecher 2) Es gab auch die Bezeichnung Formschneider (Xylograph) für den Hersteller von Druckformen (Druckmodeln) für die Kattundruckerei, für Holzschnitte, Figuren, Notenzeichen usw. |
1) Riepl 141 2) Palla, Verschwundene Arbeit |
27 |
Forstner |
möglicherweise Förster |
09 |
|
Fourier |
1) Unteroffizier, der für Verpflegung und Unterkunft zuständig war 2) im militärischen Bereich für Logistik (Verpflegung, Ausrüstung) zuständig |
1) Riepl 142 2) WBL-Fam.Austria |
05 |
Fourierschütz |
a) gemeiner Soldat, der dem Fourier als Helfer zugeteilt war b) (in Österreich:) Offiziersbursche |
Riepl 142 |
27 |
Fragner |
Greißler, Krämer, Viktualienhändler |
Riepl 142 |
01 |
Fransenmacher |
Die crepiniers (Fransenmacher) stellten mit der Nadel am Passamenterstuhl Fransen und Stickereien für Kopfputz und für den Tapetenbehang her. Alle diese Handwerker wandten mehr oder weniger die Seidenstickerei an. |
21 |
|
Futteralmacher, Futteraltischler |
Hersteller eines harten, steifen Behältnissen zur sicheren Aufbewahrung eines Gegenstandes, z. B. eines Buches, einer Brille, eines Hutes, einer Flöte; die Tätigkeit wurde oft von einem darauf spezialisierten Buchbinder ausgeübt |
Adelung |
27 |
Galanterie-Arbeiter |
Arbeiter, der Galanteriewaren herstellt; „Galanteriewaren“ ist eine veraltete Bezeichnung für modische Accessoires, z. B. Parfumfläschchen, Puderdosen, auffällige Knöpfe, Armbänder, Schnallen, Tücher, Schals, Bänder, Fächer usw. |
|
11 |
Galeriediener |
Aufsichtsperson bzw. Saalwächter in einer Bildergalerie |
32 |
|
Galvaniseur |
heute: Galvaniseure (seit August 2005 neue Berufsbezeichnung Oberflächenbeschichter) beschichten mit Hilfe der Galvanotechnik Metall-, Kunststoff- und andere Werkstoffoberflächen, um deren Eigenschaften zu verbessern |
43 |
|
Gaseinrichter |
Der G. führte Installationsarbeiten für Gasbeleuchtung bzw. später wohl auch Gasbeheizung durch |
vgl. Grimm WB: Gaseinrichter |
43 |
Gastbedienter |
vermutlich Kellner |
vgl. Riepl 153 Gastknecht |
14 |
Gastgeber |
1) Wirt, der auch Speisen kochen und verkaufen durfte 2) Herbergswirt, der auch Speisen anbot |
1) Riepl 153 2) WBL-Fam.Austria |
14 |
Gedärmzurichter |
auch Darmzurichter: stellte Saiten für Musikinstrumente her |
32 |
|
Gefällenaufseher |
Gebühren- bzw. Steueraufseher |
vgl. Riepl 154 Gefälle |
21 |
Geistbrenner, Geisterbrenner |
Branntweinbrenner |
Riepl 155, WBL-Fam.Austria |
20 |
Gelbgießer |
Hersteller von kleinen Gegenständen aus Messingguss (Beschläge, Schnallen, Schellen, Fingerhüte usw.), verwandt mit den Gürtlern |
Riepl 156, vgl. auch WBL-Fam.Austria |
08 |
Gemeiner |
beim Militär: einfacher Soldat, unterster militärischer Rang |
Riepl 495, vgl. auch WBL-Fam.Austria |
04 |
Gerätheltrager, Gradeltrager |
1) Hausierer, die Gradel (= Zeug aus Wolle, Baumwolle, Leinen etc.) verkauften 2) schnitt Schustern Leder in kleinen Stücken aus und verkaufte ihnen Werkzeuge 3) Hilfskraft zum Tragen von Geräten 4) Verkäufer v. a. von Geräten, die für den Schuhmacherberuf nötig sind |
1) 2) Riepl 169, Gruenebaum 193 3) WBL-Fam.Austria 4) Gruenebaum 193 |
08 |
Germhändler |
G. kauften von den Bierbrauern Malz, um daraus Germ zu machen |
vgl. Riepl 161 Germsieder |
22 |
Geschäftsgänger |
Haus- und Gewerbediener |
36 |
|
Gespunstfabrikant |
Gespunst = Spinn- und Webarbeit, Garn |
vgl. Riepl 162 |
18 |
Gewehrschifter |
Handwerker, der die Schäfte für Gewehre, Armbrustwaffen und Pistolen herstellte |
Metapedia, Riepl 73 |
36 |
Gewölbdiener |
1) Angestellter im Kaufladen 2) Ladendiener |
1) Riepl 165 2) WBL-Fam.Austria |
19 |
Gipsformer |
heute: Kunstformer/innen für Gips stellen Modelle, Plastiken und Gussformen aus Gips her - von der einfachen Stückform bis zur Form für eine lebensgroße Plastik. Sie formen Originale ab, stellen gussfertige Formen her, fertigen Abgüsse und tönen sie nach verschiedenen Materialarten wie Stein oder Bronze. |
37 |
|
Gips- und Zementgießer, auch Gipser |
jemand, der aus Gips (oder Zement)Gegenstände formt oder gießt, der Formen für Zinn- und Bronzegießereien sowie Abgüsse von Bildhauerarbeiten, Münzen etc. herstellt |
Grimm WB: Gipser, Meyers Gr. Konv.-lex. online: Gips |
35 |
Glasätzer |
G. ätzen mit Hilfe von Flusssäure auf Glasoberflächen ein Dekor ein |
Riepl 166 |
53 |
Glasmai(ll)onmacher |
1)Maillon: Auge, kleine Metall- oder Glasringe zur Aufnahme der Kettenfäden im Webergeschirr 2) Glasmaillons verwendete man besonders für Seidenstühle und damastartige Stoffe, bei denen auch drei o. mehr Kettenfäden durch ein Maillon gehen können. |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online |
21 |
Gradelmacher |
Hersteller von grobem Gewebe |
Riepl 169, Duden |
10 |
Griesler, Grießler, Grieszler |
Grütze- oder Mehlhändler |
Grimm WB |
20 |
Großuhrmacher |
Der G. erzeugt, wartet und repariert alle größeren, ortsfesten Räderuhren beziehungsweise Uhren, die nicht unmittelbar am Körper getragen werden. Die Unter-scheidung zwischen Groß- und Kleinuhr wurde jahr- hundertelang auf Grund ihrer Antriebsart vorgenommen, später nach der Werkdicke, heutige Kriterien sind äußere Erscheinungsform und unveränderliche Lage. |
24 |
|
Grundbuchshandler |
1) Grundbuchs-Verwalter 2) Aufgaben des Grundbuchshandlers u.a.: Grundbuchführung, Eintragungen in Evidenz zu halten bzw. Unstimmigkeiten aufzuklären; Verhinderung von Grundzerstückelung, Festhalten von Besitzveränderungen u. Baubewilligungen, Verwaltung des adeligen Richteramtes (z.B. Vermerk der Sterbefälle, Inventuren), Zehentangelegenheiten |
1) Megerle v. M., Handbuch Beamte
|
04 |
Grundrichter |
1) Richter einer Grundherrschaft 2) Er war die bedeutendste politische Persönlichkeit der Vorstadt, hatte über ortspolizeiliche Angelegenheiten (Straßen, Kanalisation, öffentliche Beleuchtung) zu wachen und für die Wahrung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit des Lebens zu sorgen. |
1) WBL-Fam.Austria |
12a |
Grundwächter |
1) von der Grundherrschaft angestellter Nachtwächter 2) Grundwachtmeister einer Grundherrschaft (zur Unterstützung des Grundrichters) |
1) Dt. Rechts-WB: Grundwächter 2) Wien Gesch. Wiki: Grundrichter , vgl. WBL-Fam.Austria |
02 |
Gürtler |
Hersteller von Zubehör (meist aus Metall, nicht aus Leder), z. B. Beschläge, Schuhschnallen, Essbesteck |
Riepl 175 |
04 |
Gurtner |
1) gurtnen = Nebenform von gürten, daher eventuell (unwahrsch.): Gurtner = Nebenform von Gürtler 2) (wahrscheinlich:)Ableitung von „Gurt“ ; der Gurtner o. Gurt(en)macher war der Hersteller von bandartigen Geweben für Tragbänder, für Möbel, für Pferde bzw. für die Arbeiten des Posamentierers und Bortenwirkers |
1) Grimm WB 2) Meyers Gr. Konv.-lex. online: Gurte |
22 |
Gustobäck |
Luxusbäcker, Kuchenbäcker |
12a |
|
Güterbesteller |
auch "Güterbesteter" oder "Güterbestäter": 1) Güterbestätiger, Güterabfertiger, führte Aufsicht über die ankommenden und abgehenden Güter 2) in manchen Gegenden der Spediteur oder der Frachtführer |
1) 2) Riepl 59, vgl. WBL-Fam.Austria |
11 |
Haarhandler |
Flachshändler |
Riepl 176 |
04 |
Hadernhändler |
H. versuchten Fetzen, Stoffstücke, Lumpen etc. zu verkaufen |
Riepl 177 |
43 |
Hähringer (Heringer) |
Fischhändler |
WBL-Fam.Austria |
14 |
Halinenmacher |
1) Halina: grober Tuchstoff aus Rumänien 2) Halina (ungar. Köpenek): ein von weißem, grobem Tuch gefertigtes mantelartiges Kleid mit Ärmeln und vorn mit Riemen und Schnallen versehen, dessen Kragen (und manchmal auch der Saum) mit rotem Tuch ausgeschlagen ist |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online 2) Das Ausland |
33 |
Handelsbeflissener |
Beflissener: Gehilfe; daher: Geschäfts- oder Handelsgehilfe |
vgl. Riepl 52 Beflissener |
31 |
Handlanger |
ungelernte Hilfskraft |
03 |
|
Handlungs-Comis |
Handlungsgehilfe |
Riepl 232 |
16 |
Handlungscompagnon |
Gesellschafter, Teilhaber oder Mitinhaber eines Geschäfts oder Handelsunternehmens |
09 |
|
Handlungsdiener, Handlungsbedienter, Handlungsgehilfe |
gleichbedeutend mit Kommis: kaufmännisch geschulter Angestellter, meist im Laden als Verkäufer tätig |
05 |
|
Harteinsetzer (bei der Gewehrfabrik) |
Harteinsetzen: Besondere Behandlungsart der Eisen- und Stahlteile bei der Anfertigung von Handfeuerwaffen |
06 |
|
Hartselcher |
UNGEKLÄRT |
|
06 |
Hausadministrator, Häuseradministrator |
Hausverwalter |
vgl. Riepl 20 Administrator |
34 |
Hasenhaarschneider |
H. schoren die Felle von Hasen und Kaninchen; die Haare dienten als Rohstoff für Filzhüte |
Riepl 176 |
33 |
Hausierer |
Jemand, der von Haus zu Haus zieht und seine Waren anbietet, die er oft selbst hergestellt hat, z.B. Besenbinder, Bandlkrämer usw. |
Riepl 184 |
30 |
Hechelmacher, Hächelmacher |
Hersteller von Hächeln (= Werkzeuge besonders für die Flachsverarbeitung) |
Riepl 185, vgl. WBL-Fam.Austria |
06 |
Heizer |
Er sorgt für die Befeuerung z. B. bei einer Dampfmaschine, einer Lokomotive, in der Ziegelscheune |
Grimm WB, Wikipedia: Heizer |
56 |
Hopfner |
Hopfenanbauer, Hopfenhändler |
Riepl 198, Wikipedia: Hopfner |
08 |
Hühnerkramer |
Geflügelhändler |
WBL-Fam.Austria |
01 |
Hut(t)erer |
Hutmacher |
Riepl 201 |
02 |
Industriemaler |
Heute werden sie hauptsächlich bei spezialisierten Anstreicherfirmen eingesetzt. Ihre Arbeiten bestehen aus dem Entfernen von alten Farbschichten. Das Reinigen geschieht mittels Dampfreiniger, Strahlen, Abbrennen, Abkratzen, Abschleifen, Schmirgeln, Bürsten, Waschen mit warmem Wasser. Danach Primer, Grundfarbe und Deckschichten mit einem Farbroller, Pinsel oder Farbspritze aufbringen. |
55 |
|
Ingrossist |
1) Grund- und Hypothekenbuchführer 2) Ingrossist bedeutet Reinschreiber (von lat. ingrossare = eine Reinschrift herstellen) 3) Beamter, der den Einlauf (=Ingrosso) aufzunehmen und an die Beamten zu verteilen hatte. |
1) WBL-Fam.Austria 3) Gruenebaum 194 |
12a |
Instrumententräger |
vermutlich Gehilfe im Bereich der Forschung und Wissenschaft, der Werkzeuge, Apparate oder Geräte zu tragen hatte, z. B. bei Vermessungen |
22 |
|
Kammeralverwaltungs-Aufseher |
Die Kameralverwaltung kümmerte sich um die Eigengüter des fürstlichen Hauses (der Domäne) und um andere direkt herrscherbezogene Einnahmequellen |
20 |
|
Kammer-Medailleur |
Kammeramt: a) ein Amt an einer fürstlichen Finanzkammer, welches von derselben abhängt und von ihr vergeben wird b) in Wien: Amt oder Kollegium, welches die öffentlichen Einkünfte der Stadt verwaltet; siehe auch: Medailleur |
Adelung: Kammeramt, vgl. Riepl Medailleur |
20 |
Kämmsetzermeister |
Kammsetzer: Handwerker, der Webkämme herstellt |
42 |
|
Kampelmacher |
Kammmacher |
Riepl 217, vgl. WBL-Fam.Austria |
07 |
Kanditenhändler |
Kanditen: österr. Bezeichnung für „kandierte Früchte“ oder „Dickzuckerfrüchte“, also Früchte oder Teile von Früchten, die in eine konzentrierte Zuckerlösung eingelegt bzw. von Zucker überzogen werden |
42 |
|
Kankelist |
vermutlich Kanzelist gemeint |
|
05 |
Kanzelist, Kanzellist, Kanzlist |
1) Schreiber in einer Kanzlei 2) Kanzleischreiber oder Kanzleibedienter, der die entworfenen Ausfertigungen ins Reine schreibt |
1) Grimm WB 2) Adelung, vgl. auch Riepl 218, vgl. WBL-Fam.Austria |
05 |
Kapitulant |
Soldat, der sich verpflichtete, über die gesetzlich vorgeschriebene Dienstzeit hinaus weiter in der Armee Dienst zu tun |
Riepl 218 |
16 |
Kappenmacher |
Hersteller von Mützen, manchmal aber auch von Mänteln, Umhängen, Obergewand, Ordenstrachten |
Riepl 218, vgl. auch Ahnenforschung Böttcher |
24 |
Kapselmacher |
1) heute Berufe der Feuerfestarbeiten bzw. der Verpackungsmittelherstellung 2) Kapsel: kleiner, runder Behälter siehe auch Klavierkapselmacher |
2) ÖWB |
11 |
Karrenschleifer |
1) Die Berufsbezeichnung Karrenschleifer bezieht sich auf die Ausführung von Schleiferarbeiten durch das Reisegewerbe. 2) Es war damit offenbar der Scherenschleifer gemeint. 3) Die Befugnis war (zumindest um 1821) auf die Vorstädte Wiens beschränkt |
1) Buchtitel Stadtarchiv Solingen |
36 |
Kartenglänzer |
1) Zuständiger für einen Teilbereich der Spielkarten-produktion, bei der die Forderung nach Glätte und Glanz eine große Rolle spielte 2) Seit dem 18. Jh. gab es bei der Herstellung von Spielkarten eine Arbeitsteilung; es gab Bereiche für Formschneider und Kupferstecher und andere Arbeiten für Drucker, Kolorierer, Glätter usw. |
2) Reith, Handwerk |
06 |
Kartenmaler |
Hersteller von Spielkarten oder Landkartenmaler |
Riepl 220 |
02 |
Käsestecher |
1) Kleinhändler für Käse 2) ein Greißler |
1) Riepl 220, vgl. WBL-Fam.Austria 2) Gruenebaum 194 |
17 |
Käßmacher |
Käsemacher |
|
09 |
Kastrierer |
Viehbeschneider, kastrierte das Vieh |
Riepl 222 |
39 |
Kattundrucker, Kattondrucker |
1) Kattun: ursprünglich Bezeichnung für Baumwolle (vgl. „cotton“), dann „ein derber, aber doch leichter u. gemeiniglich bunter baumwollener Zeug“ (Adelung) 2) Kattundrucker trugen mit Druckmodeln farbige Muster auf glatte, leinwandähnliche Baumwollstoffe auf |
1) Grimm WB, Adelung 2) Riepl 223 |
18 |
Kelleraufseher |
1) Vermutlich Synonym für „Kellermeister“: „der erste unmittelbare Vorgesetzte eines großen, besonders herrschaftlichen Bier- oder Weinkellers, welcher sowohl den Einkauf des Getränkes als dessen Erhaltung zu besorgen hat.“ 2) Zu den Aufgaben des Kelleraufsehers gehörte in manchen Gegenden offenbar die Überwachung der fachgerechten Abfüllung und Lagerung 3) Aufseher in einem (großen) Kellerdepartement, in dem Wein gelagert wurde. Er war u.a. eine Art Wächter. |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online 2) Weinlig, Branntweinbrenner |
17 |
Kellerbinder |
Binder mit einer Werkstatt im Keller |
18 |
|
Kellersitzer |
1) Betreiber einer Kellerschenke 2) Kellner oder Aufseher über den Ausschank in öffentlichen Kellern 3) auch Inhaber oder Pächter eines Weinkellers |
1) WBL-Fam.Austria 2) Gruenebaum 194 |
08 |
Kienholzhändler |
Kienspäne (Kienholz) sind vierkantig oder flach gespaltene Stücke unterschiedlicher Längen aus harzreichem Holz, vorwiegend hergestellt aus Kiefer (auch Kienföhre, Kien-baum, Fackelbaum oder Feuerbaum genannt), aber auch aus Tanne, Fichte, Faulbaum, Lärche und Kirschbaum. Der Kienspan wird ähnlich wie einfaches Feuerholz erhitzt oder angezündet und diente somit für eine gewisse Dauer als Lichtquelle. |
34 |
|
Kirschner |
Kürschner |
Riepl 229, WBL-Fam.Austria |
04 |
Klampferer |
Klempner, Spengler, aber auch Kesselflicker, Rastlbinder |
Riepl 229, vgl. WBL-Fam.Austria |
01 |
Klavierkapselmacher |
Klavierkapseln: Bestandteile des Klaviers, Befestigungsmöglichkeiten bzw. Behälter für die Hammernüsse |
12a |
|
Klaviermeister |
ein Meister im Klavierspielen, in weiterer Bedeutung: einer, der im Klavierspielen Unterricht gibt |
13 |
|
Klavierschildermacher |
Manche Handwerker, z. B. Tischlermeister, waren Spezialisten in Boulearbeiten (Einlegearbeiten, benannt nach dem Kunsttischler Andre-Charles Boulle) bzw. im Anfertigen von Klavierschildern |
Meyers Gr. Konv.-lex. online |
56 |
Kleinfuhrmann |
Fuhrmann: Führer eines eher langsamen Gefährts zum Warentransport; die Bezeichnung „Klein-“ dient wohl zur Andeutung der Unternehmensgröße |
36 |
|
Kleinuhrmacher |
Im Gegensatz zu den Großuhren werden die tragbaren Uhren, wie Taschen- und Armbanduhren, Kleinuhren genannt. |
05 |
|
Knöpf-Pollier |
Arbeiter, der für das Polieren bzw. Schleifen der Knöpfe zuständig ist |
14 |
|
Kohlabtrager |
gleichbedeutend mit Kohlenträger: „wer die gekauften Kohlen sackweise in den Kohlenkeller trägt“ |
Südhessisches WB online |
02 |
Kohlhandler, Kollhandler |
Kohlenhändler (Einkauf beim Bergbauern, Transport, Verkauf in Wien) |
02 |
|
Kohlmesser, Kohlabmesser |
1) eine amtliche Aufsichtsperson auf dem Wiener Kohlenmarkt 2) wiegt Kohlen beim Verkauf ab |
2) WBL-Fam.Austria |
07 |
Kommerzialtischler |
Die Kommerzialtischler erzeugten vor allem Webstühle aller Art, Mühlstühle für die Seiden- und Bandweberei, Wirkstühle, Jacquard-Stühle, Walzen, Pressen u. dgl. Dazu war die Mithilfe anderer Berufszweige (u.a. Drechsler, Schlosser) nötig. |
03 |
|
Kommis, Commis |
Gehilfe, Handlungsgehilfe |
Riepl 232, WBL-Fam.Austria |
20 |
Kommissionär, Commissioneur |
Vermittler, Zwischenhändler |
Riepl 232 |
21 |
Kommunallehrer |
Lehrer, der bei einer Gemeinde angestellt ist |
Duden/Bedeutungs-WB |
37 |
Komptoirist |
Beschäftigter in einer Amtsstube, Geschäftsstelle, Schreibstube, einer Buchhaltung, einem Arbeitszimmer |
Riepl 234 |
33 |
Konduktansager |
1) Bestatter, mit der Organisation von Begräbnissen betraut 2) Leichenansager, der die Trauergäste zu den Begräbnissen einlud |
1) WBL-Fam.Austria 2) Gruenebaum 195 |
21 |
Kondukteur |
1) Führer, Aufseher, der Schaffner bei Eisenbahnzügen, Omnibuswagen etc., auch Aufseher über Vermessungen, Bauten 2) Führer eines Fahrzeuges, auch Schaffner, Begleiter 3) Schaffner/Kontrolleur in Eisen- oder Straßenbahn |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online 2) Riepl 233 |
09 |
Konzeptsadjunkt |
Konzept: Entwurf für ein Schriftstück + Adjunkt: Beigeordneter, Beisitzer, Gehilfe |
Riepl 234 + Riepl 20 |
27 |
Konzipient |
1) Entwerfer, Verfasser einer Schrift 2) (Lohn-)schreiber, Gehilfe 3) Kanzleischreiber, vorwiegend mit der Erstellung von Konzepten (Entwürfen) beschäftigt |
1) 2) Riepl 234 3) WBL-Fam.Austria |
32 |
Konzipist |
wie Konzipient 1)und 3) |
|
34 |
Korkschneider |
auch Korkmacher: schneidet Stöpsel und andere Dinge aus Kork |
Adelung, Grimm WB |
55 |
Körnermesser, Kornmesser |
1) vereidigter Stadtbediensteter auf einem Getreidemarkt, wog das Getreide beim Verkauf ab 2) Gehilfe des Metzenleihers, wog das Getreide beim Verkauf ab |
1) Riepl 235 2) WBL-Fam.Austria |
11 |
Kostgeber |
1) Ein Kostgeber ist jemand, der Kostgänger versorgt; 2) Kostgänger: eine Person, die von einer anderen (gegen Bezahlung ) die Kost erhält |
2) Adelung |
31 |
Kottondrucker, Katondrucker, Cotton-, Catundrucker |
1) K. trugen mit Druckmodeln farbige Muster auf glatte, leinwandähnliche Baumwollstoffe auf 2) Baumwolldrucker; siehe Kattundrucker |
1) Riepl 223 2) WBL-Fam.Austria
|
05 |
Kottonglänzer |
Das Glätten durch Reiben, Schlagen und Pressen sollte einer Sache prinzipiell eine glatte Oberfläche und Glanz geben. Kattun und Leinwand werden vorher mit Stärken- oder Gummiwasser angefeuchtet und dann auf dem Glätttisch geglättet. |
02 |
|
Kranzelbinder |
Kranzbinder, bindet Blumen-, Trauer- und Adventskränze |
WBL-Fam.Austria |
15 |
Krapfenbacher, Krapfenbäcker |
Kuchenbäcker |
06 |
|
Krätzschmelzer/ Kretzschmelzer |
1) Krätze: der Abgang vom bearbeiteten Metall, bes. vom Silber 2) Gekrätz (Krätze): bei Erz- und Metall-schmelzungen sowie bei Verarbeitung edler Metalle gesammelte metallhaltige Abfälle, die gesammelt und dann eventuell nochmals geschmolzen werden |
1) Grimm WB: Krätze, Adelung: Krätze 2 2) Meyers Gr. Konv.-lex. online: Gekrätz |
29 |
Kräusler |
1) Greißler 2) Florkrauser, s. dort; 3) Haarkräusler |
1) WBL-Fam.Austria 3) Grimm WB |
14 |
Kräutler |
1) Gemüsehändler 2) Händler mit Kräutern |
1) Riepl 237 2) WBL-Fam.Austria |
36 |
Krautschneider |
Er zog im Herbst mit seiner Hobel von Haus zu Haus und schnitt das geerntete Weißkraut |
09 |
|
Krenhändler |
Verkäufer von Meerrettich oder Kren; entspricht wohl dem fränkischen „Krenweiberl“: Bezeichnung für Frauen aus vorwiegend von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben geprägten Gebieten Frankens, die in Herbst und Winter Hausierhandel mit geflochtenen Huckelkörben und später auch ganzjährig Markthandel in größeren Städten mit Meerrettich und Gewürzen betrieben. |
01 |
|
Kuchelgartner |
Küchengarten war früher die Bezeichnung für einen Obst- und Gemüsegarten zur Versorgung einer herrschaftlichen Küche. Es handelte sich um Nutzgärten. Der Küchengarten versorgte die herrschaftlichen Köche, Konditoren und Apotheker mit Gemüse, Früchten, Kräutern und Heilpflanzen nach dem überlieferten Gartenbauwissen mittelalterlicher Klostergärten. |
Wikipedia: Küchengarten , vgl. WBL-Fam.Austria |
09 |
Kuchltrager, Küchenträger |
Speisenträger |
WBL-Fam.Austria |
03 |
Kunstgärtner |
Ziergärtner, lat. topiarius, siehe dort |
Grimm WB |
20 |
Kunstpresser |
Presser: u.a. „ein Arbeiter bei einer Presse,…der die Bücher drückt, typographus“; vermutlich also: Kunstpresser = Kunstdrucker |
Grimm WB |
36 |
Kunststopper |
Kunststopfer, in Wien ein eigenes Handwerk, das nicht zu den Schneidern gehörte |
29 |
|
Kurschmied |
Hufschmied, der auch Vieh, v.a. Pferde, kurierte, als es den Beruf des Tierarztes noch nicht gab |
Riepl 241 |
34 |
Kurzwarenhändler |
Unter Kurzwaren versteht man kleine Gegenstände zum Nähen. Dazu gehören Knöpfe, Zwirne, Schnallen, Nadeln und Reißverschlüsse. |
24 |
|
Ladensitzer |
Bezeichnung für einen Verschleißer (Verkäufer), der in oder vor einem Laden Waren und Produkte einzelner Handwerker und anderer Gewerbsleute anbot, z. B. Brot, Öl |
12b |
|
Lampist bei der Südbahn |
Die Aufgaben des Lampisten bestanden vorwiegend in der Wartung von Petroleum- und Gaslampen, wie z. B. Tankbefüllung, Anzünden, Flammenregulierung, Säuberung usw. Die letzten „reinen“ Lampisten dürfte es bei der Eisenbahn im Bereich der Signaltechnik und Signalbeleuchtung gegeben haben. |
38 |
|
Landkrämer |
Hausierer, siehe dort |
Riepl 244 |
02 |
Landkutscher |
auch „Lehenkutscher“: Sie durften Personen „über Land" befördern, soweit sie nicht den Interessen der Postkutscher zuwiderhandelten. |
20 |
|
Landschaftskassier |
Landschaft: Gesamtheit der Stände, welche an der Regelung von polit. Geschäften beteiligt waren, dem heutigen Landtag entsprechend. In Bayern waren das Ritterstand, Prälaten sowie Städte u. privilegierte Märkte; vgl. Landschaftsbeamter |
Riepl 245: Landschaft |
09 |
Landschaftsbeamter |
1) Die Landstände einer Provinz werden als Gesamtheit betrachtet und Landschaft genannt, auch der entsprechende Ausschuss wird oft Landschaft genannt 2) Landschaft heißen die Vertreter eines Territoriums bzw. Landes, einer Provinz 3) Vgl. auch Landschaftskassier |
1) Adelung 2) Grimm WB, Meyers Gr. Konv.-lex. online 3) vgl. Riepl 245: Landschaft |
26 |
Laufer, Läufer |
1) Bote zu Fuß, auch Bediensteter, der dem Wagen der Herrschaft voranlief, um freie Bahn zu schaffen 2) Bote |
1) WBL-Fam.Austria 2) Riepl 247 |
12a |
Lehenkutscher |
1) Lohnkutscher 2) Lehenwagen (Lehenkutschen): ursprünglich in der Stadt verkehrende Mietwagen, für die Vorstädte gab es „Vorstadtlehenkutschen“ |
1) WBL-Fam.Austria |
03 |
Lehmscheiber |
1) Arbeiter in einem Ziegelwerk 2) Ziegelarbeiter, die die Lehmmasse in Scheibtruhen vom Tretplatz zum Schlagplatz brachten |
41 |
|
Leichenansager |
siehe Konduktansager |
|
21 |
Leimscheiber |
siehe Lehmscheiber |
|
08 |
Leimsieder |
L. kochten Leim aus tierischen und pflanzlichen Abfällen |
Riepl 251 |
11 |
Leinwanddrucker |
Schönfärber, die gewisse Figuren mit Rissen auf die Leinwand projizieren konnten; L. bedruckten mit Hilfe von Modeln Leinwandstoffe |
Riepl 252 |
02 |
Leinwathdrucker |
siehe Leinwanddrucker |
|
04 |
Leistenschneider |
L. stellten die Schuhleisten für die Schuster her. |
Riepl 252 |
39 |
Leonischer Drahtzieher |
Leonischer Draht: 1) Er bestand im Inneren meist aus Kupfer, Eisen oder Nickel und wurde versilbert oder vergoldet. 2) Abgeleitet wird der Begriff von den Städten León in Spanien, dem wahrscheinlich ersten Fertigungsort dieser Waren, und Lyon in Frankreich. Bekannt waren insbesondere in Haushalt und Technik benötigte Siebe (Teesiebe, Kaffeesiebe etc.). Auch mit für dekorative Zwecke versilberten und vergoldeten Drähten hergestellte Erzeugnisse wurden vermarktet. Eine weitere historische Verwendung fand Leonische Ware für die Stickerei von Posamenten. |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online 2) Wikipedia: Leonische Waren |
21 |
Leyrer |
1) Leierspieler 2) Leirer, Leierer, Leyrer: einer, der die Leier spielt; Spielmann |
1) WBL-Fam.Austria 2) Grimm WB |
01 |
Lichtputzenmacher |
Hersteller von Lichtputzen (= Schere zum Beschneiden der Öllampendochte) |
Riepl 328 |
17 |
Lichtschermacher |
Hersteller von Lichtscheren (= Schere zum Beschneiden der Öllampendochte) |
Riepl 255 |
19 |
Linienbeamter |
Verzehrsteuerbeamter, vgl. „Einnehmer bei der Linie“ |
Riepl 256 |
16 |
Linienbeschauer |
Kontrollbeamter bei den Mautstellen am Linienwall, vgl. „Einnehmer bei der Linie“ |
WBL-Fam.Austria |
03 |
Linieneinnehmer |
1) Beamte, die bestimmte Abgaben an der Außengrenze der Vorstädte kassierten 2) Mautkassier am Linienwall (Steuergrenze) Vgl. „Einnehmer bei der Linie“ |
2) WBL-Fam.Austria |
09 |
Liquidateursadjunkt |
1) Liquidateur: Konkursverwalter 2) Adjunkt: Gehilfe eines Beamten 3) Adjunkt = Beigeordneter, Beisitzer, Gehilfe |
1)Französisch-WB 2)Wikipedia: Adjunkt 3) Riepl 20 |
11 |
Liquidationsbeamter |
siehe „Liquidateur“ bei Liquidateursadjunkt |
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30 |
Lithograf |
Ein Lithograf ist jemand, der die Steinzeichnung – also die zu druckenden Texte und Bilder – auf einem Lithografie-stein manuell und seitenverkehrt anfertigt. Der Steindruck war im 19. Jahrhundert das einzige Druckverfahren, das größere Auflagen farbiger Drucksachen ermöglichte. |
29 |
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Lizenztandler |
Händler mit Berechtigung für den Verkauf von Trödlerwaren; eine derartige Lizenz, die vom Magistrat vergeben wurde, berechtigte (prinzipiell) nur zum Verkauf an der zugewiesenen Stelle auf dem Tandelmarkt |
07 |
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Logenmeister |
1) Betreuer der Theaterlogen, Verantwortlicher für Billetverkauf und -kontrolle 2)Vorsitzender einer Freimaurerloge (als Berufsbezeichnung unwahrscheinlich) |
03 |
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Löhenkutscher/Lehenk./ Lohnk./Fiaker |
Kutscher (im Allgemeinen zugleich Besitzer) eines privaten Lohnfuhrwerks (Lohnwagens), s. auch Lehenkutscher |
02 |
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Lohgerber |
siehe Rotgerber |
Riepl 258 |
24 |
Lotteriekollekteur, Lottokollektor, Lottokollektant |
1)Sammler von Teilnehmern an einer Lotterie; vertreibt Lose, nimmt Einsatzgelder an, liefert sie an die Lotteriedirektion ab 2) Einnehmer bei der Lotterie 3) Lotterielosverkäufer |
1) Meyers Gr. Konv.-lex. online 2) Riepl 232 Kollekteur/Kollektor 3) WBL-Fam.Austria / Lottokollektor |
03 |
Lottorist, Lotterist |
Lotto – Kollektant, siehe dort |
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04 |
Lusterfasser |
vermutlich: Gestalter, Verfertiger von Lustern; 1) Das Verb „fassen“ wird bei Grimm u.a. auch folgendermaßen definiert: A 4) mit Metall oder Gold überziehen, schmücken, bemalen, zubereiten 2) Der Beruf des Lusterfassers wird jedenfalls im „Vollständigen Auskunftsbuch“ von 1803 nach dem Lusterfabrikanten genannt |
1) Grimm WB |
11 |
Lustgärtner |
1) Ein Lustgarten ist ein – heute meist öffentlicher – Park, der vorrangig der Erholung dient. Er enthält häufig auch zusätzliche Einrichtungen wie Konzertsäle, Pavillons usw. Der Lustgarten ist eine von sechs Formen des „vollkommenen Gartens“ aus dem 18. Jahrhundert. Die anderen sind Gemüsegarten, Obstgarten, Park, Orangerie oder Gewächshaus und Menagerie. 2) Gärtner im Zier-, Blumen-, Erholungsgarten |
2) Gruenebaum 195, WBL-Fam.Austria |
01 |
Luxusbäck |
hatte die Berechtigung, u. a. „feine Brotgattungen“, Kaisersemmeln, Wecken, Beugeln, Brezen usw. herzustellen und zu verkaufen |
14 |
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Magazineur |
Lagerarbeiter, Lagerverwalter |
Riepl 260 |
24 |
Mandolettibäcker |
Bäcker, die „allerhand Backwerk nach französischer und welscher Art“, aus Zucker, Eiern, Mehl und Mandeln verfertigten; erhielten oft individuelle Gewerbebefugnis, im späten 18. Jh. Streit zwischen unzünftigen ital. Mandolettibäckern und zünftigen Wiener Zuckerbäckern |
31 |
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Manipulant |
Hilfskraft, Amtshelfer |
Riepl 264 |
59b |
Mannsschneider |
Herrenschneider |
18 |
|
Manufakturzeichner |
Manufaktur = Werkstatt, in der Waren in erster Linie mittels Handarbeit hergestellt oder veredelt werden |
Riepl 265 Manufaktur |
14 |
Marktfierant |
(auswärtiger) Händler, der seine Ware auf Märkten anbot |
Riepl 136 Fierant |
14 |
Markttrödler |
Gebraucht-, Altwarenhändler bzw. Tandler auf einem Markt |
18 |
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Marmorierer |
M. verzierten v. a. Zimmer mit aus Gips nachgemachtem Marmor |
Riepl 267 |
28 |
Marqueur, Marquer, Markeur |
Ober, Zahlkellner in Wirts- und Kaffeehäusern; auch die Bezeichnung „Zahlmarqueur“ tritt auf |
Riepl 267, vgl. WBL-Fam.Austria |
18 |
Maschinenheizer |
siehe Heizer |
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51 |
Maschinenmeister |
ein Handwerker in gehobener Stellung, der mit der Bedienung, Wartung und Einrichtung von Maschinen aller Art betraut ist; keine Berufsbezeichnung, die durch Ablegung einer Prüfung erworben ist |
57 |
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Maschin(en)schlosser |
heute: Aufgabenbereiche des Maschinenschlossers sind Bau, Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Maschinen- und Anlagenteilen im Maschinenbau. |
24 |
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Maschinenwärter |
jemand, der für die Wartung der Maschinen zuständig ist |
33 |
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Maschinist |
Als Maschinisten bezeichnet man in unterschiedlichen Zusammenhängen den Bediener einer Maschine, etwa: · bei der Eisenbahn den Führer einer Lokomotive, · in der Dampf- und Motorschifffahrt den Bediener des Schiffsmotors · in der Industrie einen Maschinenführer, und zwar insbesondere den Bediener einer Werkzeugmaschine |
56 |
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Maschinstepper |
Schuh und Lederwarenstepper/innen nähen die Einzelteile von Lederwaren, wie Etuis, Mappen oder Geldbeuteln, sowie die Oberlederteile von Schuhen zusammen. Sie befestigen das Futter, bringen Reißverschlüsse oder Taschenbügel an und verschönern Lederartikel mit Ziernähten. Außerdem kleben, schweißen, nieten und montieren sie Einzelteile aus Leder, Textilien und anderen Werkstoffen. Dazu verwenden sie unterschiedliche mechanische, elektrische oder elektronisch gesteuerte Geräte und Maschinen, vor allem Spezialnähmaschinen mit diversen Zusatzeinrichtungen. |
35 |
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Maßner |
1) Maßner ist ein Begriff, der im Bergbau vorkommt; er bezeichnet einen Bergwerkseigentümer, der mit einem Grubenfeld beliehen ist, das nur aus Maßen besteht, oder den Bergwerksbesitzer überhaupt 2) Das Femininum „Maße“ wurde als Flächenmaß in der Landwirtschaft und im Forstwesen, aber auch als Maßeinheit im Bergbau verwendet: Hier ist es eine vermessene Fläche von bestimmter Größe, welche zu einer Fundgrube gehört, ohne dass dadurch eine absolute Größe angegeben wird. |
1) Grimm WB: Masze 2) Adelung: Maße, Maßner |
41 |
Mautauflader |
vermutlich Auflader an einer Stelle, wo Maut kassiert wurde, also bei einem Mautamt; „Auflader“ siehe dort |
Riepl 41 Auflader |
08 |
Mautgegenhandler |
1) Mautkontrollor (auch „Gegenprober“, „Gegenschreiber“ für Kontrollfunktion) 2) Kontrollbeamter im Bereich der Maut |
1) Gruenebaum 195 |
07 |
Mauttrager |
vermutlich Träger an einer Stelle, wo Maut kassiert wurde, also bei einem Mautamt |
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11 |
Mechanikus |
1) Handwerker; Techniker, Konstrukteur 2) Er baute und reparierte frühe Maschinen |
1) Riepl 269 2) WBL-Fam.Austria |
15 |
Medailleur |
Graveur, künstlerischer Gestalter einer Münze oder Medaille, der den Stempel durch Gravur unmittelbar aus dem Metall schneidet |
Riepl 269 |
20 |
Meerschaumbildhauer |
Eine eigentümliche Art der Verzierung von Meerschaumpfeifen sind verschiedenartige, auf den Köpfen in Relief geschnittene Figuren. Es ist dies eine Arbeit des Bildhauers, der das Material gut bearbeiten und gleichzeitig Fehler der Masse kaschieren kann. |
38 |
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Meerschaumdrechsler |
Drechsler, der vor allem Pfeifen aus Meerschaum herstellt, siehe Meerschaumpfeifenschneider |
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44 |
Meerschaumpfeifenschneider |
Das Mineral Sepiolith, allgemein auch als Meerschaum bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Magnesium-Silikat. Zur Pfeifenherstellung eignet sich die Meerschaumknolle ausgezeichnet, da sie leicht zu bearbeiten und wegen der porösen Struktur sehr saugfähig ist. |
39 |
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Mehlmesser |
Hilfskraft des Metzenleihers (= eines städtischen Kontrollfunktionärs), wiegt Mehl beim Verkauf ab |
WBL-Fam.Austria |
31 |
Metalldrechsler |
Sogenannte Metalldrechsler verarbeiteten edle und unedle Metalle, z. B. in der Knopfherstellung |
36 |
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Metalldrucker |
1) Der Beruf Metalldrucker wird heute unter dem Berufsbereich Metallbearbeitung / Untergruppe Metalldesigner angeführt und auch Metalldrücker genannt. Sie formen durch Pressen und Drücken Metallscheiben. 2) Der Metalldrücker stellt Hohlkörper aus verschiedensten Blechen in runder Form her, zum Beispiel eine runde Blechdose mit dazu passendem rundem Deckel, Vasen, Halbkugeln aus Blech, Schalen, aber selbstverständlich auch Produkte aus dem technischen Bereich wie Scheinwerferringe, Radzierblenden für Oldtimer, Lusterrosetten, Pendellinsen für Uhren und vieles mehr. |
45 |
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Metallgießer |
heute: Former und Gießer (Metall und Eisen) stellen Sandformen her, in die sie dann flüssiges Metall gießen. Die Sandformen erstellen sie mit Modellen, die der Modelltischler hergestellt hat. Sie betten das Modell in Spezialsand, verdichten diesen und schließen die Form. Dann gießen sie flüssiges Metall ein. Nachdem das Metall abgekühlt und erstarrt ist, nehmen sie die Teile sorgfältig aus der Form. Die Teile werden noch gereinigt und nachbearbeitet. Sie gießen Maschinen- und Motorenteile, Ziergegenstände, kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände und manchmal auch Kunstgüsse. |
34 |
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Metallkunstgießer |
siehe Metallgießer |
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33 |
Metallpresser |
Der Begriff „Metallpresser“ überschneidet sich mit „Metalldrucker“, s. dort. Es könnte aber auch der Vorgang des Prägens dadurch bezeichnet werden. |
Meyers Gr. Konv.-lex. online: Pressen, Prägen |
52 |
Metallschlager |
heute: Hersteller von Blattmetall durch Schlagen und Walzen |
10 |
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Metallschleifer |
1) Eventuell handelt es sich um eine Bezeichnung der Berufsgruppe Schleifer und Schwertfeger, die im 19. Jh. Spezialisten z. B. auf chirurgische Messer, Scheren, Rasiermesser und Spezialklingen waren 2) heute: Sie schleifen und behandeln die Oberflächen von Werkstücken und Gegenständen aus Metall, Eisen, Stahl, Nichteisenmetall und Kunststoff 3) vgl. auch Scherenschleifer, s. dort |
1) Reith, Handwerk |
31 |
Metallstrecker |
heute: Der Beruf Metallstrecker wird heute unter dem Berufsbereich Metallbearbeitung angeführt und den Berufsgattungen „Blechkaltverformer“, „Schmuckwarenhersteller und Edelmetallbearbeiter“ und „Schildermaler, Dekormaler, Graveure und Ätzer“ zugeordnet. |
46 |
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Milchmeier |
Die Milchmeier in den Vorstädten und Vororten betrieben kleine Stallwirtschaften. |
09 |
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Modelleur |
1) Modeleur: Nachbildner, Musterbildner bzw. Entwurf-bildner, Werkbildner 2) heute: Facharbeiter oder (Kunst-)Handwerker, der Modelle entwirft |
51 |
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Modelstecher |
Hersteller von Guss-und Backformen, geschnitzten Formen zur Kuchen-, Torten- und Brotherstellung, auch von geschnitzten Holzdruckstöcken, vgl. auch Formstecher |
Riepl 276, vgl. WBL-Fam.Austria |
05 |
Montierungslieferant |
Ein Montierungslieferant hatte die Montierung o. Montur, d.i. die ganze Ausrüstung von Soldaten, außerdem die Kleidung, die sie im Dienst trugen, für Offiziere und Mann-schaften, manchmal für ganze Regimenter, zu besorgen |
07 |
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Mühlmann |
vermutlich andere Bezeichnung für einen Mühlknappen, einen Gehilfen des Müllers |
Adelung: Mühlknappe |
06 |
Munizipalgardist |
Angehöriger der Munizipalgarde, einer im Verlauf der Revolution (1848) aufgestellten städtischen Sicherheits-wache, welche die Militär-Polizeiwache vorübergehend ersetzte, die jedoch 1851 aufgelöst und nach Abschluss der Reformen wieder durch die Militär-Polizeiwache ersetzt wurde. |
27 |
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Musselin-Weber |
1) Hersteller eines lockeren, feinfädigen, glatten Stoffes (Musselin) 2) Musselin: feines, weiches, locker gewebtes, halbdurchsichtiges Baumwollgewebe mit zart flaumiger Oberfläche; auch aus Wolle, Halbwolle, Seide oder Halbseide hergestellt |
2) Riepl 282 |
05 |
Nachbar |
ursprünglich auf dem Land jedes Mitglied der Dorfgemeinschaft, später nur alteingesessene Dorfbewohner mit Grundbesitz |
Riepl 283 |
42 |
Nachsteher |
Aufseher bei der Weinernte |
Riepl 284 |
60a |
Nadler |
N. stellten aus Eisendraht Nähnadeln her, auch als Werkzeuge für verschiedene Handwerker |
Riepl 284 |
17 |
Negrografenarbeiter |
Negrografie: Lichtpausverfahren = fotografisches Verfahren zur Vervielfältigung von technischen Zeichnungen und Plänen |
Meyers Gr. Konv.-lex. online: Lichtpausverfahren |
59a |
Oberbinder |
O. waren beim Militär die Vorgesetzten der gewöhnlichen Binder und für das für den Beruf benötigte Werkzeug und dessen Erhaltung verantwortlich |
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